Englands Süden x 2

Eine meiner ersten Motorradtouren führten mich in den Süden Englands. Zu diesem Zeitpunkt kam man noch mit einem 5-Tages-Ticket von Ostende nach Ramsgate für schlappe 90,-- DM. Also schnallte ich meine Taschen und bin allein losgefahren. Brighton kannte ich bereits aus einem früheren Urlaub und daher erkor ich es als mein Ziel. Ich hatte natürlich ordentlichen Respekt, aber eigentlich kann ich es empfehlen. Niemand drängt einen schneller zu fahren und man kann sich langsam heran tasten. Mit dem Wetter hatte ich richtig Glück und mit dem Linksverkehr kam ich auch gut klar.  Ich bin zwar mal mitten über die Mitte eines Kreisverkehres gedängelt, aber nichts passiert.

    

Meine Tour führte über Folkstone - Dymchurch - Rye - Hastings - Eastbourne - Newhaven. Einige Kurven später bin ich dann in Brighton eingetrudelt. Ich habe diese Tour genossen. Alles klappte prima, sieht man mal davon ab, dass ich meine EC-Karte gekillt habe.  Ich kann euch nur raten, die Brieftasche mit den Karten nie in die nähe des Tankrucksackes zu legen. Die Magnethalterung löschen alle Daten. Das kann auf einer Tour schon mal böse enden, so ganz ohne Geld... Achja, ich habe auf der Pier in Brighton ein wenig an den Kirmesbuden gespielt und gleich mal einen riesige Stoffkrabbe gewonnen. Tja, da hatte ich den Rest der Tour einen Beifahrer. Da ich zwei Tage in Brighton blieb, führte Rückweg wieder an der Küste zurück. Für alle die sich dieser Strecke widmen möchten... leider viel Verkehr.

und zum zweiten mal...

Mit Micki bin ich ein Jahr später, 1999, auf Tour nach Südengland gegangen. Wir haben uns auf eine tolle Tour gefreut. Ich auf meiner Suzuki GS 500 E und Micki mit seinem Hobel. Wir waren grad auf die A42 gen Kamp-Lintfort gefahren, da begann es auch schon zu regnen. Wir waren in der Nacht losgefahren um in Ostende die Fähre am frühen Morgen zu erwischen. Es sollte eine insgesamt sehr nasse Tour werden. Nach diesen 5 Tagen macht uns niemand mehr etwas vor, wie man auf nassen Strassen mit der Maschine zu fahren hat.

   

Natürlich gab es auch mal Regenpausen. Wir tourten bis nach Stonehenge hoch und ließen auch die Küstenstädte wie Brighton nicht aus. Ich hatte diese Tour schon einmal im Jahr zuvor gemacht und damals in Brighton auf der Pier eine riesige Stoffkrabbe Marke XL  gewonnen. Die war so groß, dass sie den gesamten Sozius einnahm.

Mit ein wenig taktischer Unterstützung Mickis und einer kleinen Irritation des Budenbesitzers kam ich wieder zu einer Krabbe. Diese Krabbe hatte eindeutig Format XXXL. Man nehme eine Mülltüte und schaufel den Sozius wieder frei und schon waren wir zu dritt auf Tour. Das miese Wetter konnte uns die Tour nicht vermiesen. Wir hatten nur Blödsinn im Kopf und haben sogar die Baked Beans genossen. Gut, Mickis Jacke war nicht so Wasserfest wie sie angepriesen worden war, aber so etwas gehört zum Bikerleben dazu.

 

Ich liste hier mal grob die Route auf:

Folkstone -Dymchurch - Rye - Hastings - Eastbourne - Newhaven - ÜBERNACHTUNG - Arundel - Fontwell - Petworth - Midhurst - Petersfield - Winchester - Stockbridge - Lobcombe Corner - Salisbury - ÜBERNACHTUNG

In Salisbury entchlossen wir uns wegen der äusserst nassen Klamotten zwei Tage zu bleiben und am nächsten Tag die Umgebung zu erkunden.

Wir nahmen die A354 südlich bis Woodyates und bogen dann rechts gen Bowerchalke ab. Die weitere Route findet ihr unten. Es erwies sich als eine schöne Tagestour, die auch Stonehenge und viele Nebenwege enthielt. Abseits bekannter Routen lies dann auch der Verkehr mal nach.

A354 bis Woodyates - Bowerchalke - Broadchalke - Favant - B3089 - Wilton - Great Wishford - Richtung A360 und dann nordwärts - Elston - Shrewton - Chitterne - Codford St. Peter - Wylie Valley gen Osten - Stapleford - Winterbourne Stoke - Amesbury  und Stonehenge

Danach ging es langsam wieder retour. Wir nahmen die A303 gen Osten, Andover und Basingstoke. Irgendwann stießen wir auf die M3 und folgten ihr bis Friemley. Übrigens, es regnete in Strömen. Alle paar Stunden hieß es Klamotten auswringen. Ab gings gen Süden nach Farnham und daran vorbei gen Guildford. Wir folgten von nun an nur noch dem Ring um London via Motorway. Es regnete einfach zu stark. Die M26 lenkte uns dann wieder heim. Wenn ihr euch eine Karte nehmt, könnt ihr die Route nachvollziehen. Bei Fragen... sagt bescheid.

eure Jutta